Kitas nach der Flutkatastrophe
von Klaus Bremen, Landesvorsitzender

Die Jahrhundertflut hat nicht nur Wohnungen und Häuser, sondern auch Kitagebäude beschädigt und zerstört. Im Rheinland (Eifel) wurden von den Jugendhilfebehörden bis Ende Juli mindestens 136 Kitas gezählt, deren Betrieb beeinträchtigt ist. Hinzu kommen weitere 34 Kitas in Westfalen, vor allem im Großraum Hagen.

Nicht überall sind Gebäude vollständig unbenutzbar geworden: Manche Kita-Träger können den Kitabetrieb nach einer längeren Aufräumphase – zumindest provisorisch – wiederaufzunehmen. Andere Kita-Träger nutzen zumindest für einen eingeschränkten Betrieb andere Räumlichkeiten wie zum Beispiel Schulgebäude oder eine leerstehende Halle. Die Gebäudeschäden gehen in Millionenhöhe und längst nicht alle betroffenen Kitas haben eine Elementarversicherung.

Hilfe und Unterstützung

Beim Deutschen Kitaverband in Nordrhein-Westfalen gingen unmittelbar nach der Flutkatastrophe Anfragen von Stiftungen und Privatpersonen ein: Wie können wir helfen?

Von den eigenen Mitgliedern war nur eine Kita in Köln geringfügig beschädigt. In Hagen waren zwei Kitas vom Starkregen betroffen. Die Schäden waren aber überschaubar. Die Entscheidung des Landesverbandes war daher klar: Hilfe muss jetzt nicht nur für die eigenen Mitglieder geleistet werden, sondern für alle betroffenen Kitas.

Mithilfe von Ortskenntnissen und des Netzwerks unseres Mitglieds Kita Löwenherz in Euskirchen, einer selbst betroffenen Kita und der organisatorischen Unterstützung von Rechtsanwalt Nikolaus Caspar in Swisttal konnte der Deutsche Kitaverband Soforthilfemittel von Stiftungen und Privatpersonen an rund ein Dutzend betroffene Kitas vermitteln.

Perspektiven

Der Landesverband in Nordrhein-Westfalen hat keine Kapazitäten, über seine Vermittlungstätigkeit hinaus weitere und eigene Soforthilfeaktivitäten zu organisieren.

Derzeit tauschen sich die Mitglieder aus dem Landesverband Nordrhein-Westfalen über sinnvolle und umsetzbare Ideen zur Unterstützung aus – sei es finanziell oder durch Maßnahmen, die den Kindern bei der Verarbeitung der teilweise traumatisierenden Erfahrungen mitten in der Pandemie helfen. Der Verband wird die Kita-Kolleg*innen, Kinder und Familien in den Flutgebieten auch dann unterstützen, wenn sie drohen, in Vergessenheit zu geraten.

 

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