Positionspapier Landesverband Baden-Württemberg

Hintergrund

Nach der Entscheidung des Landes Baden-Württemberg – die wir bedauern -, die Kitas vorerst weiter geschlossen zu lassen, begrüßt der Deutsche Kitaverband die Beibehaltung der bisherigen Regelungen für den Notfallbetrieb. Die Kita-Träger haben ausreichend Handlungsspielraum und der Großteil der Eltern geht verantwortungsvoll mit der Situation um.

Durch die gemeinsamen Abstimmungen beim Kultusministerium der Kita-Träger-Gruppen, der Kommunalen Landesverbände und weiteren Stakeholdern in der frühkindlichen Bildung wird ein gegenseitiges Verständnis erzeugt. Die Position des baden-württembergischen Kultusministeriums ist kohärent. Die Belange der Kinder werden in den Erörterungen angemessen berücksichtigt: Kinder dürfen nicht die Verlierer dieser Pandemie sein.

Betrieb der Kindertagesstätten so sicher wie möglich gestalten

Warum und wie kann die Öffnung der Kitas gelingen?

  1. Kita-Kinder sind deutlich weniger infektiös als die Normalbevölkerung. In der Abwägung des Gesundheitsrisikos von Krippen- und Kindergartenkindern sowie der psychischen und sozialen Auswirkungen für Kinder, halten wir es für richtig, die Kitas – mit hohen Hygiene- und Gesundheitsstandards – wieder zu öffnen.Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Kleinsten die geringste Infektiosität mitbringen, bei den Schließungen aber die größten Einbußen tragen. Ihre Sozialkontakte sind ausschließlich von persönlichen Treffen abhängig.Kitas sind Teil der sozialen Infrastruktur, die für das Funktionieren der ganzen Gesellschaft von Bedeutung ist. Ein isolierter Lockdown für Kitas verlangsamt und stoppt die Pandemie nicht. Dies wäre offensichtlich nur durch strenge gesamtgesellschaftliche Maßnahmen zum Unterbinden der Infektionsgefahr zu erreichen.
  1. Kita-Kinder können keine Masken tragen und das Abstandsgebot nicht einhalten. Um den Mitarbeiter*innen und Kindern in den Kitas den bestmöglichen Schutz zukommen zu lassen, fordert der Deutsche Kitaverband deswegen folgendes:a) Leider sind Erzieher*innen, obwohl Kontakt und Nähe nicht zu vermeiden sind, erst in der 3. Impfpriorität berücksichtigt. Die Impfstrategie sollte modifiziert werden: Der Impfstoff der Firma AstraZeneca, der kurz vor der Zulassung in der EU steht, sollte zuerst verstärkt bei Erzieher*innen eingesetzt werden, da dieser v.a. bei Nicht-Risikogruppen einen guten Schutz bietet. Nicht verbrauchte Impfdosen anderer Hersteller eines Tages sollten ebenfalls Erzieher*innen zur Verfügung gestellt werden.b) Bereitstellung von FFP2-Masken für die Mitarbeiter*innen in den Kitas für alle Kontakte außerhalb der Kohorten, z.B. Sanitärbereiche – analog zur Regelung bei Lehrer*innen.c) Einsatz von geeigneten Luftentkeimungsgeräten für unterschiedlich große Räume.[1]d) Anlassbezogener Einsatz von Schnelltests.

 

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[1] Siehe: Positionspapier: Technische Lösungen bei der Eindämmung von Corona ausschöpfen