Deutscher Kitaverband: Verpflichtende Selbsttests ab einer Inzidenz von 100

Bundesvorsitzende Waltraud Weegmann: „Generelle Kita-Schließungen können durch massives Testen und Impfen verhindert werden.“

Berlin, 30.03.2021. Die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands, Waltraud Weegmann, fordert ab einer lokalen 7-Tage-Inzidenz von über 100 verpflichtende Selbsttests für Kita-Kinder und Personal: „Wir empfehlen ab einer Inzidenz von 100 zwei Mal die Woche anlasslose Selbsttests bei allen Kindern und Erzieher*innen. Zutritt zur Kita gibt es dann nur noch mit negativem Schnelltest, der vor Ort zur Verfügung gestellt wird. Eltern testen ihre Kinder. Bei einer Inzidenz unter 100 sollte dieses Testkonzept freiwillig angewandt werden. Damit schützen wir unsere Mitarbeiter*innen und Kinder in den Kitas und handeln verantwortlich. Generelle Kita-Schließungen können dadurch verhindert werden. Das sind wir den Kindern schuldig, die bereits genug durchgemacht haben.“

„Außerdem müssen bei einem positiven Fall in der Kita an vier aufeinanderfolgenden Tagen alle getestet werden. Zutritt erlangt daraufhin nur, wer negativ getestet wird. Somit kann eine Schließung vermieden werden. Allerdings müssen die Quarantäneregelungen daran angepasst werden. In diesen Fällen wäre bestätigt, dass keine Ansteckungsgefahr besteht. Also fordern wir die Gesundheitsämter und zuständigen Ministerien dazu auf, hier keine Quarantäne zu verhängen. Denn eine Quarantäne stellt für Kinder eine hohe psychische Belastung dar und sollte vermieden werden“, erklärt Weegmann.

„Die sozialunternehmerischen Kita-Träger gehen bei der Teststrategie wieder einmal voran. Viele Träger gehen finanziell in Vorleistung, da Beschaffung und Re-Finanzierung durch die Länder nicht schnell genug geklärt werden kann. Die Länder und Kommunen sollten dies wertschätzen und mit einer unbürokratischen Finanzierungsregelung unterstützen, bei der die hohen Kosten auch nachträglich übernommen werden. Wir können nicht mehr warten, denn die Inzidenzen steigen in einem besorgniserregenden Maß. Wir müssen jetzt aktiv werden, um in den Kitas einen optimalen Schutz zu bieten. Die diesbezüglichen finanziellen Lasten müssen auf das ganze Land verteilt werden“, fordert Weegmann.

Was das Impfen betrifft sagt Marko Kaldewey, Landesvorsitzender des Deutschen Kitaverbands in Baden-Württemberg: „Die Länder sollten für die Kita-Mitarbeiter*innen in den Impfzentren Termine für Gruppenimpfungen anbieten. Noch einfacher wäre es, die Impfungen über die Betriebsärzte zu organisieren. Es ist nicht akzeptabel, dass Mitarbeiter*innen stunden- und tagelang telefonieren müssen, um eventuell einen Termin zu ergattern.“

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