Gründungsveranstaltung des Landesverbands Baden-Württemberg

Freie unabhängige Träger positionieren sich jetzt auch auf Landesebene: „Es ist viel Wissen vorhanden, das wir in die Politik einkippen wollen“, betonte der frisch gewählte Landesvorsitzende Marko Kaldewey. Im Rahmen der Gründung des Landesverbandes Baden-Württemberg im Stuttgarter Rathaus hielt Prof. Dr. Anke König (Universität Vechta) einen Vortrag zum Thema „Wird die Personalfrage zur Schlüsselfrage für die Qualität in der Kita?“. Diese These und die Rolle der sozialunternehmerischen Träger in der Kita-Landschaft wurden mit den Abgeordneten aus dem Landtag von Baden-Württemberg diskutiert.

In Bezug auf die Ergebnisse des „Fachkräftebarometers Frühe Bildung 2019“ stellte Prof. König fest, dass die Akademisierung im Bereich Frühe Bildung trotz eines Personalzuwachses von 74 Prozent in den letzten zwölf Jahren ausbleibe. Die Personalfrage sei längst zu einer Zukunftsfrage geworden und nicht ein stetiges mehr an Personal sorge für höhere Qualität in Kitas, sondern das Zusammenwirken der pädagogischen Fachkräfte untereinander, so König.

Im Anschluss diskutierten unter der Moderation der Kitaverband-Bundesvorsitzenden, Waltraud Weegmann,  Daniel Born (SPD), Dr. Timm Kern (FDP), Sabine Kurtz (CDU) und Brigitte Lösch (Grüne). Daniel Born stellte mit seiner Aussage „stellen sie die ErzieherInnen in den Mittelpunkt“ den Schwerpunkt der Diskussion gut dar. Brigitte Lösch forderte eine höhere Wertschätzung des Berufs und Sabine Kurtz betonte, dass Qualität nicht allein durch die Akademisierung, sondern vor allem durch praktische Erfahrungen der ErzieherInnen erreicht werden könne. Die Träger wiesen die Abgeordneten darauf hin, dass besonders die tarifvertraglichen Bestimmungen die faire Bezahlung von akademisch qualifiziertem Personal in Kitas erschwerten.

Neuer Player in der Kita-Landschaft

Bei allen beteiligten Abgeordneten zeigte sich ein großer Zuspruch für die Gründung des Landesverbandes, da hierdurch ein Ansprechpartner für die Politik gewonnen wurde, mit dem man auf Landesebene in den direkten und intensiven Dialog gehen könne. „Wir freuen uns über konkrete Rückmeldungen über die Auswirkungen, die unsere Beschlüsse haben“, sagte beispielsweise Timm Kern. Alle Abgeordneten versicherten, sich dafür einzusetzen, dass der Deutsche Kitaverband in den Gremien auf Landesebene zukünftig vertreten sei. Ein wichtiges Ziel wie eine Teilnehmerin betonte, denn: „Wir kämpfen für Gleichberechtigung“ auf allen Ebenen.