Berlin, 13.10.2020. Die Mitarbeiter*innen unseres Trägers Gemeinnützige Boot gGmbH teilen in einem offenen Brief an Bürgermeister Michael Müller mit, die Heldenprämie zurückzugeben. Die Prämie sollte die Leistung der „Alltagshelden“ während des Corona-Lockdowns anerkennen, wobei allerdings die Zahlung in voller Höhe von 1000€ nur den Angestellten der landeseigenen Betriebe zugute kommt.

Erziehende der freien Träger sollen lediglich 500€ erhalten, wobei die Mittel nur für 20% der Mitarbeiter*innen ausreichen. Der Senat argumentiert mit der verringerten Betreuungsquote während des Lock-Downs. Tatsächlich weist Boot-Kita jedoch darauf hin, dass in seinem Träger bis zu 71% der Angestellten in der Notbetreuung beschäftigt waren. Damit würden 139€ für die „Helden“ von Seiten des Senats ausgeschüttet. Der Senat sieht die Heldenprämie als Anerkennung des Arbeitgebers und ermuntert diese den Anteil bis zur vollen Summe von 1000€ aufzustocken.

Boot-Kita macht in seinem Brief deutlich, dass die freien Träger zum einen die Heldenprämie ausgleichen und zum anderen noch einen Solidaritätsbeitrag an das Land Berlin zahlen sollen: „Uns erstaunt, dass wir als prämierungswürdige Alltagshelden unsererseits noch einen solidarischen Beitrag leisten sollen und soweit uns bekannt ist, auch die Einzigen sind.“, so Wolfgang Freier und Andrea Schuldt von Gemeinnützige Boot gGmbH.

Daher haben sich die Mitarbeiter*innen des Trägers dazu entschlossen, Konsequenzen zu ziehen und die als zynisch wahrgenommene Prämie zurückzugeben. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Berliner Träger folgen.

Download des Briefes

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