Deutscher Kitaverband NRW: Jetzt klug und kreativ agieren!

Der Vorsitzende des Deutschen Kitaverbandes NRW, Klaus Bremen, erwartet von den Vorschlägen des NRW-Ministers Dr. Stamp zur Ausweitung des Kita-Betriebs am Freitag nicht nur einen behutsamen Übergang hin zur regulären Kita-Betreuung: „Wir werden in den kommenden Wochen vor allem gefordert sein, kreativ zu sein, um Kinder zu fördern und die Eltern und Familien in NRW mit Betreuungsangeboten zu unterstützen.“

Dem Deutschen Kitaverband geht es vor allem um die sog. normalen und meist berufstätigen Eltern, die bei einer behutsamen Kita-Öffnung nicht aus dem Blick geraten dürfen: „Nach der Homeoffice-Phase brauchen alle Kita-Kinder jetzt die Impulse aus unserer Kita-Bildungswelt. Und die NRW-Wirtschaft braucht die Begleitung ihres Neustarts durch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, so Klaus Bremen.

Eines der großen Hindernisse bei der Öffnung der Kitas: noch mehr fehlendes Personal. Den Kita-Trägern fehlen bis zu 30% vor allem älterer Mitarbeiter*innen: Sie gehören zu den besonderen Risikogruppen können und daher nicht eingesetzt werden. Klaus Bremen: „Schon vor der COVID-19-Pandemie waren die Fachkräfte für Kitas knapp. Durch die zusätzlichen Personalausfälle wirkt die COVID-19-Krise wie ein Brennglas für die ohnehin vorhandenen Personalprobleme in der Kita-Versorgung.“

In dieser Situation erwartet der Deutsche Kitaverband von den Verantwortlichen in NRW Kreativität und Flexibilität: So könnte das Land die Kitas dabei unterstützen, zum Beispiel zusätzliche Betreuungsangebote in der Bewegungsförderung mithilfe von Sportlehrer*innen und Trainer*innen zu machen. Oder das Angebot durch künstlerisch tätige Menschen zu erweitern, die statt zuhause sitzen zu müssen, Bildungsangebote in der musisch-ästhetischen Bildung in Kitas machen.

Das setzt voraus: Für den Einsatz solcher zusätzlichen Kräfte in der Kita-Betreuung braucht es auch bei den Arbeitsmediziner*innen der Kitas COVID-19-Tests und – flexibles Handeln in Jugendämtern.

Der Vorsitzende Klaus Bremen weiter: “Auch für die sozialunternehmerisch tätigen Kita-Träger in unserem Verband steht der Infektionsschutz der Kinder, der Fachkräfte und der Familien im Mittelpunkt. Die Verantwortlichen in den Kitas wissen noch zu wenig über das mögliche Infektionsgeschehen mit COVID-19, wenn wieder mehr Kinder die Kitas besuchen.“ Daher unterstützt der Deutsche Kitaverband NRW die Ankündigungen der Familienminister*innen der Bundesländer und fordert: “Die weitere Öffnung der Kitas muss begleitet werden durch eine entsprechende gesundheitliche Forschung und Beratung, die die Besonderheiten der Kita-Arbeit in Fokus nimmt.“

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