Gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, zu einem Round Table eingeladen und sich mit Vertreter*innen der Länder, Kommunen und engagierter zivilgesellschaftlicher Verbände über die Aufnahme und Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland ausgetauscht. Die Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands machte sich für die sofortige Aufnahme ukrainischer Kinder in den Kitas stark.

Weegmann begrüßte im Namen des DKV, dass sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz, als auch Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil klar gestellt hätten, dass mit der Registrierung als Kriegsgeflüchteter eine Gleichstellung mit einer Asylanerkennung einhergehe. Dies bedeutet: Die Kinder haben ab ihrer Registrierung einen Anspruch auf einen Kita-Platz und den Erwachsenen steht eine Arbeitsgenehmigung zu. Damit steht ukrainischen Pädagog*innen der Weg in die Kitas offen.

Weegmann machte deutlich, die Mitglieder des DKV seien gerne bereit Kinder mit Fluchterfahrungen kurzfristig in Kitas aufzunehmen. Dazu müssten allerdings geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden: Kurzfristig brauchen wir für die Kitas eine grundsätzliche Überbelegungsgenehmigung für mindestens noch das nächste Kindergartenjahr. In der Zwischenzeit müssen – nicht nur für die bisherigen Kinder – zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden. Dafür müssen unbedingt bereits im Haushalt 2022 die Mittel, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, für das neue Kita-Ausbauprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ bereitgestellt werden.

Die allgemeine dramatische Personalnot müsse ebenfalls kurz- und mittelfristig angegangen werden. Der kurzfristige Einsatz ukrainischer Erwachsener in den Kitas würde helfen mit zusätzlichen Händen die tägliche Arbeit zu bewältigen und würde gleichzeitig für die Kinder mit Fluchterfahrung einen Sprach- und Heimatanker darstellen. Um diese Menschen mittelfristig zu qualifizieren, bräuchten die Kitas Mittel für die Finanzierung von Sprachkursen und für die pädagogische Qualifizierung. Grundsätzlich müssten die Ausbildungs- und Zugangswege vielfältiger gestaltet werden, um mehr Menschen den Zugang zu einer qualifizierten Beschäftigung in Kitas zu ermöglichen. Laut Weegmann werden wir es uns nicht länger leisten können allein auf Fachkräfte zu setzen: „Wir brauchen einen höheren Personalschlüssel, innerhalb dem die Fachkraftquote definiert werden muss. Für ausländische Fachkräfte brauchen wir eine standardisierte und kurzfristige Anerkennung ihrer Ausbildungen, deren Grundlage die Anerkennung im Herkunftsland ist.“

Zur Unterstützung der Kitas würden außerdem Trauma-Berater*innen nötig sein. Dafür müssten Netzwerke aufgebaut werden, die diese Aufgabe übernehmen und gleichzeitig die Kitas bei der Bearbeitung von Kriegsthemen mit den Kindern beraten.