Der Deutsche Kitaverband begrüßt die in den Sondierungsergebnissen von CDU/CSU und SPD angekündigten Maßnahmen zur Förderung der frühkindlichen Bildung. Insbesondere die Wiederaufnahme des Bundesprogramms Sprach-Kitas sowie die Einführung eines Kita-Startchancenprogramms sind richtige Schritte, um Bildungsgerechtigkeit von Anfang an zu sichern. Gleichzeitig fordert der Verband eine nachhaltige und verlässliche Finanzierung für Kita-Träger, um die Betreuungsqualität langfristig zu sichern.

„Die Rückkehr der Sprach-Kitas ist ein wichtiger Schritt, um die frühkindliche Sprachförderung nachhaltig zu stärken. Dies muss jedoch durch eine gezielte Qualifizierung von Fachkräften und eine angemessene Personalausstattung ergänzt werden“, erklärt Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands.

Mit Blick auf das geplante Kita-Startchancenprogramm, das insbesondere benachteiligten Kindern bessere Bildungsperspektiven bieten soll, zeigt sich der Verband ebenfalls positiv. „Es ist ein richtiger Ansatz, mehr Mittel gezielt dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten benötigt werden. Entscheidend ist aber die Umsetzung, damit die Mittel direkt in Verbesserungen vor Ort fließen“, so Weegmann weiter.

Der Verband fordert, dass beide Programme strukturell abgesichert werden, um zu verhindern, dass sie von Legislaturperiode zu Legislaturperiode neu verhandelt werden müssen.

Die Sondierungspartner haben sich zudem für verlässliche Kitas ausgesprochen. Aus Sicht des Deutschen Kitaverbands bedeutet dies: verlässliche Öffnungszeiten, stabile und qualifizierte Kita-Teams sowie eine hohe Betreuungsqualität. „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für die Kita-Träger, um eine bedarfsgerechte Betreuung sicherzustellen. Es braucht eine Balance zwischen der notwendigen Flexibilität für Träger und klaren Standards zur Sicherung der Qualität. Nur so können wir den Bedürfnissen von Familien und pädagogischen Fachkräften gleichermaßen gerecht werden“, erklärt Weegmann.

Der Deutsche Kitaverband sieht die geplanten 500 Milliarden Euro für Infrastrukturinvestitionen als eine Chance, die auch für die frühkindliche Bildung genutzt werden muss. „Länder und Kommunen müssen explizit die Möglichkeit erhalten, aus diesem Sondervermögen in Kitas zu investieren – in Gebäude, Ausstattung und Personal“, fordert Weegmann.

Trotz positiver Signale aus den Sondierungsgesprächen bleibt die langfristige Finanzierung der frühkindlichen Bildung eine Herausforderung. Der Deutsche Kitaverband fordert daher eine klare Priorisierung von Investitionen in die frühkindliche Bildung im Koalitionsvertrag und ein dauerhaftes finanzielles Engagement von Seiten des Bundes.

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