Waltraud Weegmann, Bundesvorsitzende des Deutschen Kitaverbands: „Schnelltests, Impfungen, Luftfilter und Hygienekonzepte sichern den Kitabetrieb“

Berlin, 17.03.2021. Anlässlich der flächendeckenden Kita-Schließungen in Mannheim fordert der Deutsche Kitaverband die Politiker*innen auf, zu ihrem Wort zu stehen und die Kitas offenzuhalten.

„Die Politik scheint nach einem Jahr Corona-Pandemie nichts gelernt zu haben und schließt wieder reflexartig die Kitas anstatt in anderen Bereichen die Notbremse zu ziehen. Ich bin entsetzt, dass den zentralen Bedürfnissen von Kindern so wenig Raum gegeben wird. Wir können uns eine nochmalige Schließung der Kitas nicht leisten. Mit Tests, Impfungen und Luftfiltern haben wir jetzt alle Möglichkeiten einen sicheren Kitabetrieb zu bieten. Wir müssen sie aber auch nutzen und brauchen konsequentes Handeln sowie mehr Geschwindigkeit, um eine dritte Welle mit aller Kraft zu verhindern“, meint Waltraud Weegmann, die Vorsitzende des Deutschen Kitaverbands.

Der Deutsche Kitaverband schlägt ein dreistufiges Konzept für einen sicheren Kitabetrieb vor: Selbsttests für Mitarbeiter*innen und Kinder in den Kitas, eine schnelle Impfung der Kita-Mitarbeiter*innen und den Einsatz von Luftfiltergeräten. In Ergänzung mit den üblichen Corona-Hygieneregeln (regelmäßiges Lüften, Abstandsregel und Maske für die Erwachsenen untereinander) kann der für die Kinder und Familien so wichtige Kitabetrieb weiter gewährleistet werden.

Der erste Baustein sind verpflichtende Selbsttests einmal pro Woche für alle Kinder und Mitarbeiter*innen, wenn die Inzidenz über 100 liegt. Bei einer geringeren Inzidenz sollen sich, wie aktuell vorgeschrieben, nur die Mitarbeiter*innen testen. Die Eltern führen die Selbsttests bei ihren Kindern durch. Sollte bei Mitarbeiter*innen oder Kindern ein Positivfall auftreten, sollen sich alle Personen (Erwachsene und Kinder) die die Kita betreten, vier Tage lang testen. „So können wir Corona-Fälle herausfiltern und das Risiko weiterer Infektionen und Hotspots verhindern. Dazu brauchen die Kitas ausreichend kostenlose Selbsttests für Mitarbeiter*innen und Kinder. Es gibt inzwischen Selbsttests, die auch für kleine Kita-Kinder geeignet sind, z.B. Kurzstäbchen, Gurgel- oder Lollitests“, erläutert Weegmann.

Der zweite Baustein ist eine schnelle Durchimpfung der Kita-Mitarbeiter*innen. „Die freien Träger haben sich erfolgreich für die vorgezogene Impfung von Erzieher*innen eingesetzt. Unsere Beschäftigten in den Kitas haben zwar nun die Berechtigung für die Impfung, aber es braucht auch ausreichend Impfstoff und vor allem eine zügige Vereinbarung von Impfterminen. Es kann nicht sein, dass tagelange Telefonate für die Terminvergabe die Normalität sind“, so Weegmann.

Der dritte Baustein ist die Ausstattung der Kitas mit Luftfiltergeräten. „Es ist absolut nicht nachzuvollziehen, dass mobile Luftfiltergeräte bisher nur für Schulen gefördert werden. Diese Geräte sind für schlecht zu belüftende Räume auch in den Kitas, wie z.B. die Wickelbereiche, essentiell“, sagt die Vorsitzende des Deutschen Kitaverbands.

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