Positionspapier des Landesverbands Baden-Württemberg
Erzieher*innen prioritär impfen
Wir fordern von der Politik, alle Kraft und Tempo in die ausreichende Beschaffung von Impfstoff zulegen. Die Corona-Situation wird sich erst nachhaltig verbessern, wenn viele Menschen durch eine Impfung geschützt sind, darauf können die Kinder nicht warten.
Die Landesregierung sollte beim Bund auf eine Änderung der Impfstrategie hinwirken und wo möglich, eigene Impulse setzen: Erzieher*innen müssen mit allerhöchster Priorität geimpft werden – jetzt gleich. Denn Erzieher können sich nur wenig schützen. Sie können keinen Abstand halten, da Kita-Kinder Nähe brauchen. Sie können bei der Arbeit am Kind keine Masken tragen, da die Kleinen die Mimik der Pädagog*innen erkennen müssen.
Der kürzlich zugelassene Impfstoff der Firma AstraZeneca sollte zuerst verstärkt bei Erzieher*innen eingesetzt werden, da dieser in Deutschland nur für Personen unter 65 Jahren eingesetzt werden darf. Nicht verbrauchte Impfdosen anderer Hersteller eines Tages sollten ebenfalls Erzieher*innen zur Verfügung gestellt werden.
Das Impfen der Erzieher*innen sichert die verlässliche Öffnung der Kitas. Wir können es uns im Sinne der Kinder und Familien nicht leisten, die Kitas über weitere Monate in der Notbetreuung zu belassen. Gesamtgesellschaftlich kommen der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung eine große Bedeutung zu, wie die Corona-Krise eindrücklich zeigt.
Kinder brauchen Kitas. Kita-Kinder sind bei Corona die am wenigsten gefährdete Gruppe, sie sind aber von den Maßnahmen am stärksten betroffen. Sie haben keine Ausweichmöglichkeit für ihre sozialen Bedürfnisse, sie können nicht auf Video- oder Telefonkonferenzen ausweichen. Familien sind auf die Kitas als Raum für ihre Kinder angewiesen: Kinder können draußen nicht ohne Aufsicht spielen und die Größe der Wohnungen fängt das nur in seltenen Fällen auf. Deshalb müssen die Kitas öffnen. Dafür müssen Erzieher zuerst geimpft werden.