Nach Erreichen der 200er Inzidenz:

Deutscher Kitaverband kritisiert Kita-Schließungen in Baden-Württemberg

Landesvorsitzender Marko Kaldewey: „Die Änderungen am Infektionsschutzgesetz schwächen Kinder, Familien und Kitas. 

Stuttgart21.04.2021. Der Landesvorsitzende des Deutschen Kitaverbandes, Marko Kaldeweykritisiert die erneuten Kita-Schließungen in großen Teilen Baden-Württembergs aufgrund des Erreichens der lokalen 200er Inzidenz: „Kita-Schließungen und der Rückfall in die Notbetreuung müssen das allerletzte Mittel in der Pandemie-Bekämpfung sein. Der Schaden für die Kinder, Familien und Kita-Träger ist zu groß. Es gibt mittlerweile geeignete Maßnahmen, um Kita-Schließungen zu vermeiden: Die Erzieherinnen und Erzieher müssen geimpft werden. Dafür müssen ihnen Termine bereitgestellt werdenFür alle Kinder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss es ab einer Inzidenz von 100 eine verpflichtende Teststrategie geben. Luftentkeimungsgeräte müssen angeschafft werden. Land und Kommunen hatten nun ausreichend Zeit, um aus den Erfahrungen lernen zu können und diese Maßnahmen umzusetzen und zu finanzieren. 

Abgesehen davon, dass die Verordnungen viel zu kurzfristig über das Wochenende veröffentlich werden, schwächen die Änderungen am Infektionsschutzgesetz erneut Kinder und Familien. Die Kinder spüren die Einschränkungen deutlich. Allein letzte Woche haben der DOSB und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter vor dem drohenden Verlust einer ganzen Generation gewarnt“, erklärt Kaldewey. 

Bei Eltern und Kitas schmelzen die Reserven dramatisch. In Baden-Württemberg stehen viele freie Kita-Träger vor dem Aus. Zum dritten Mal brechen den ohnehin knapp kalkulierenden freien Trägern die Einnahmen weg. Die angekündigte „schnelle unbürokratische Hilfe“ aus dem März ist vielerorts noch nicht da angekommen, wo sie gebraucht wird. Einige Kommunen entscheiden erst im Mai darüber, wie mit den Mitteln verfahren werden soll“, sorgt sich Kaldewey. 

 

Photo by matthew Feeney on Unsplash