Der Deutsche Kitaverband Landesverband Berlin kritisiert zentrale Leerstellen im neuen Entwurf des Berliner Bildungsprogramms (BBP) 2025. Themen wie Diversität, sexualpädagogische Bildung, geschlechtliche Vielfalt und Familienarbeit werden nur am Rande oder gar nicht behandelt – obwohl sie für die pädagogische Praxis hochrelevant sind.

„Fachkräfte stehen täglich vor der Aufgabe, Vielfalt sichtbar zu machen, Kinder in ihrer Identitätsentwicklung zu begleiten und mit Familien sensibel im Dialog zu sein. Genau dafür brauchen sie Orientierung – und die fehlt in zentralen Bereichen des BBP“, sagt Marie-Luise Lipp, Landesvorständin des Deutschen Kitaverbands Berlin.

Die fehlende Positionierung der Senatsverwaltung zu diesen Themen erschwert es Trägern und Mitarbeitenden, sich fachlich abzusichern und auf ein gemeinsames Verständnis zu berufen – etwa im Dialog mit Eltern oder bei internen Aushandlungsprozessen. Zugleich erkennt der Kitaverband positive Entwicklungen im Entwurf: Die konsequente Perspektive der Kinder, die Sichtbarkeit der Kinderrechte als Querschnittsthema, eine wertschätzende Sprache sowie die Betonung von Partizipation stellen eine deutliche Weiterentwicklung dar.

„Die Richtung stimmt. Jetzt braucht es das Engagement, auch inhaltlich konsequent zu sein. Nur so kann das Bildungsprogramm ein wirkungsvolles Instrument für eine inklusive, zeitgemäße und fachlich fundierte frühe Bildung werden”, so Marie-Luise Lipp. „Ein Bildungsprogramm, das zentrale gesellschaftliche Themen ausklammert, wird der Lebensrealität von Kindern und Familien nicht gerecht.“

Der Deutsche Kitaverband fordert daher die explizite Aufnahme und Ausarbeitung der Themen geschlechtliche Vielfalt, sexualpädagogische Bildung, Familienarbeit und nicht-stereotypisches Spielen und eine klare Positionierung der Senatsverwaltung, damit das Berliner Bildungsprogramm als verbindlicher Handlungsrahmen praxisnah werden kann.

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