Fachtag des Deutschen Kitaverbands setzt starkes Zeichen für gelebte Inklusion in Kitas

Unter dem Motto Mut zur Inklusion hatte der Deutsche Kitaverband am 18. September in der Hochschule Düsseldorf mehr als 150 Fachkräfte während seines Fachtags zu Gast. Als fachliches Netzwerk brachte er externe Fachleute,  Fachleute aus den eigenen Reihen und interessierte Fachkräfte zusammen – mit dem Ziel, gemeinsam Wege zu besprechen, wie Inklusion im Kita-Alltag konsequent gelebt werden kann.

Bereits die Grußworte von Prof. Dr. Irene Dittrich (Dekanin des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf), Jeanette Cremer und Angelina Groß (Landschaftsverbands Rheinland) machten deutlich: Inklusion ist vor allem eine Haltung, die Motivation und Überzeugung erfordert.

In ihrem Eröffnungsvortrag verdeutlichte Prof. Dr. Ursula Böing (Katholische Hochschule NRW), wie Inklusion und Teilhabe in Kitas konkret erfahrbar gemacht werden können.

Prof. Dr. Katja Gramelt (Hochschule Düsseldorf) rückte mit ihrem Vortrag über Adultismus die Machtverhältnisse zwischen Erwachsenen und Kindern in den Fokus. Besonders eindrücklich wirkte dabei ein Zitat aus ihrer Forschung: „Bin ich jetzt ein Mensch oder noch ein Kind?“ – eine Kinderstimme, die bei vielen Teilnehmenden lange nachhallte.

Am Nachmittag konnten die Gäste aus sechs Workshops wählen, die unter anderem von Mitgliedern des Deutschen Kitaverbands angeboten wurden:

  • der Umgang mit herausforderndem Verhalten,
  • Inklusion im Kita-Team
  • Zusammendenken von Schutzkonzepten und Inklusion
  • Inklusion in den Angeboten der Familienbildung in der Stadt Düsseldorf,
  • Kommunikation für einfühlsame Begleitung von Kindern
  • sowie ergotherapeutische Ansätze für die inklusive Kita-Praxis.

Ein Highlight bildete der abschließende Beitrag der Sozialpädagogen Klaus Kokemoor. Mit eindrucksvollen Videobeispielen machte er deutlich, wie Geduld und Empathie helfen können, Kinder mit besonderem Förderbedarf zu verstehen und ihnen Fähigkeiten zu eröffnen, die für andere Kinder selbstverständlich sind. Sein Standpunkt: Die Inklusion von zum Beispiel autistischen Kindern ist nicht nur nötig, sondern möglich.

Durch den Tag führten mit viel Geschick Katrin Hentze (Fröbel) und Stephanie Niemierza (pme Familienservice).

Am Ende des Tages stand ein gemeinsames Fazit: Inklusion ist eine Haltung. Damit setzte der Fachtag ein starkes Signal für die weitere Entwicklung inklusiver Kita-Praxis. Mit vielen Impulsen und neuen Perspektiven im Gepäck gingen die Teilnehmenden nach Hause – bestärkt darin, Inklusion im Alltag weiter konsequent zu leben.

Download Vortrag Inklusion Prof. Dr. Ursula Böing

Download Vortrag Adultismus Prof. Dr. Katja Gramelt

Foto von Arne Kreutner, Werkstudent des Deutschen Kitaverbands